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In den letzten Wochen habe ich vermehrt Anfragen von Eltern mit Kleinkindern erhalten, die mit den intensiven Emotionen und Gefühlsausbrüchen ihrer Kinder an ihre Grenzen stossen. Oft haben sie schon einiges ausprobiert, leider mit wenig Erfolg.

Die folgenden Beobachtungen sind typisch.

Die Eltern von Sebastian (3 Jahre alt) stellen fest, dass ihr Sohn ein hohes Denktempo hat und eine Idee nach der anderen entwickelt. Sebastians Konzentrationsspannen sind kurz, er braucht viel Anregung, damit er zufrieden ist und für ein paar Augenblicke zur Ruhe zu kommen. Gleichzeitig hat er genaue Vorstellungen, wie er die Dinge haben möchte. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie er es sich erhofft, sind Wutausbrüche die Folge.

Dann ist da Emilie, deren Wortschatz mit ihren 3,5 Jahren enorm ist. Sie redet sehr gerne mit ihren Eltern, vor allem über Themen, die sie interessieren, zurzeit möchte sie alles über den menschlichen Körper wissen. Zu Hause ist sie verbal sehr aktiv, anders als in der Kita, wo es ihr schwerfällt, sich auszudrücken. Auch der Alltag mit Emilie ist von starken Emotionen geprägt. Dies führte dazu, dass die Eltern lange Zeit sehr bemüht waren, schwierige Momente mit Emilie zu vermeiden. Sie dachten, Fragen könnten helfen, Situationen für Emilie stimmig und konfliktfrei zu gestalten. Sie können sich vorstellen, dass die Situation dadurch nicht besser wurde.

In den Elterncoachings zeigten sich dabei verschiedene Aspekte, die im Zusammenhang mit diesen starken Gefühlen der beschriebenen typischen Beispiele eine Rolle spielen könnten.

Hochbegabung/Hohes Potential und Unterforderung

Auch Kleinkinder können unterfordert sein. Hochbegabte Kinder haben besondere intellektuelle Bedürfnisse, diese zeichnen sich durch eine hohe Denkgeschwindigkeit, Komplexität und Tiefe ihrer Gedanken aus. Oft sind sie sehr autonomiebestrebt und möchten selbstbestimmt sein. Die Unterforderung dieser Kinder kann sich mit starken Gefühlen und Wutausbrüchen, psychosomatischen Reaktionen, grosser auch verbaler Zurückhaltung und Anpassung in Kindergruppen, zeigen. Einige Kinder verlieren ihre Motivation und Freude am Lernen und werden antriebslos.

Dies führt zur Frage, wie können diese Kinder angemessener Begabungsförderung begleitet werden. Einige Anregungen dazu gebe ich Ihnen im in Kürze erscheinenden Blog „Hochbegabte, hochsensible Kleinkinder - wie begleiten und fördern?“

Hochsensibilität und emotional sehr sensitiv

Starke Gefühle können ein Unterforderungssymptom sein, aber es gibt noch andere Erklärungshypothesen, wie z.B. die Hochsensibilität. Ein Grundmerkmal hochsensibler Kinder ist die emotionale Intensität. Das emotionale Innenleben dieser Kinder ist komplex, vielschichtig und intensiv. Sie brauchen Unterstützung, um besser zu lernen mit ihren Gefühlen umzugehen.

Hochsensibilität und Überreizung

Besonders hochsensible Kleinkinder, sind sensorisch oft sehr empfindlich. Sie nehmen die Reize, die sie über ihre Sinne (taktil, olfaktorisch, visuell, akustisch) erhalten, intensiver wahr und brauchen länger, um sie zu verarbeiten. Dadurch neigen sie zur Überreizung, die sich ganz ähnlich wie die von Ihnen oben beschriebenen Unterforderungssymptome auch mit starken Gefühlen, psychosomatischen Reaktionen, Ruhebedürfnis, Weinen und aggressiven Reaktionen zeigen kann. Diese Kinder brauchen viel Ruhe und Erholungszeit, damit sie sich gut entwickeln können. Generell lohnt es sich, auf Reizreduzierung zu achten, wie z.B. wenige visuelle Informationen bei geschlossenen Schränken im Kinderzimmer oder beim Essen (ausführlicher im Blog Hochsensible Kinder und Essen) auf die Reduktion von Gewürzen zu achten.

Unterforderung oder Probleme bei der Emotionsregulation?

In Diskussionen über Massnahmen zur Begabungsförderung, wie z.B. das Überspringen des Kindergartens, wird oft eine emotionale Entwicklungsverzögerung als Gegenargument angeführt. Hier stellt sich die Frage, ob es sich um eine Unterforderung im oben beschriebenen Sinne handelt, die mit entsprechender Förderung behoben werden kann, oder ob das Kind eine Entwicklungsförderung seiner Emotionen benötigt. Ausführliche Informationen zu beiden Themen erhalten Sie im nächsten Blogartikel "Hochbegabte, hochsensible Kleinkinder - wie begleiten und fördern".

Die Kombination von Hochbegabung und Hochsensibilität ist für viele Eltern eine große Herausforderung bei der Begleitung dieser jungen Kinder. Typisch ist dabei das fragile Gleichgewicht zwischen ausreichender intellektueller Stimulation und Zeit zum Ausruhen. Es kann auch eine Kombination der beschriebenen Aspekte sein, die zur aktuellen schwierigen Situation führen. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie Eltern bis an ihre Grenzen herausfordern können.

In Kürze erscheint der Blog „Hochbegabte, hochsensible Kinder – wie begleiten und fördern“.

Zum kostenfreien E-Book Hochsensibilität, sensible Kinder besser verstehen und begleiten, mit Kinder- und Elternfragebogen, geht es hier.

Zum vertiefenden Selbstlernkurs geht es hier:

Onlinekurs Hochsensibilität – sensible Kinder erkennen, besser verstehen und stärkend begleiten (inklusive Kinder- und Elternfragebogen).

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